Kenneth Ring definierte in seinen Untersuchungen über NTE’s sogenannte Kernerfahrungen (Core experiences). Sie werden auch als tiefe Erfahrungen bezeichnet. Ein Kriterium solcher Kernerfahrungen ist der Besuch andersgearteter Welten. Unser Wortschatz könne diese andersgearteten Dimensionen aber nicht adäquat wiedergeben. Trotzdem finden sich oft starke, manchmal auch amüsante Parallelen zur uns bekannten Welt. So finden sich die Erfahrenden in Naturlandschaften mit Wiesen, Blumen und Bäumen wieder. Neben den uns bekannten Formen und Farben werden diese Landschaften aber als schöner, leuchtender, irgendwie transzendenter erlebt. Manche sehen fantastische Städte aus gleissendem aber nicht blendendem Gold, bevölkert von Menschen in wallenden Gewändern. Es können auch bekannte technische Elemente vorkommen: einer wird mittels Taxi abgeholt,[1]Osis K., Haraldson E. At the Hour of Death, New York 1977, S. 153 u. 163. der andere mittels Eisenbahn. Jemand trifft auf eine Fabrik oder eine Bibliothek, in der alle emsig dem Wissensgewinn nachgehen.
Andere Erfahrungen sind mehr fantastischer Art: Räume voller oszillierender Kugeln in unterschiedlichen Farben, welche Wissen, Musik oder Licht ausstrahlen. Oder märchenhafte Wesen wie Engel und Götter. Im Gegenzug sind sogenannte höllische NTE’s geprägt von stinkenden, dunkeln, lärmigen Kraterlandschaften mit Feuerseen und gehässigen, fratzenhaften, gewalttätigen Wesen.
Es scheint, dass die eigenen Gedanken diese erlebten Welten mitgestalten, was darauf hinweisen würde, dass sie teilweise Projektionen eigenen Erlebens sein könnten. Mehrere Erfahrende, darunter die bekannte Autorin P.M.H. Atwater, beschreiben, dass eigene Gedanken oder Empfindungen während der NTE urplötzlich Gestalt angenommen hätten.
Referenzen
↑1 | Osis K., Haraldson E. At the Hour of Death, New York 1977, S. 153 u. 163. |
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