In vielfältiger und symbolischer Form begegnen Menschen in ihren NTE’s einer Grenze, deren Überschreiten den endgültigen Tod zur Folge haben würde. Auf diesen Umstand wird entweder explizit hingewiesen, beispielsweise durch eine bereits verstorbene Person auf der anderen Seite dieser Grenze oder aber der Erfahrende weiss implizit davon, ohne dass es eines Hinweises bedarf. Schon aus mittelalterlichen Todesnäherfahrungen sind solche “Jenseitsgrenzen” in Form von Flüssen, Feuerbächen oder Brücken beschrieben [1] Zaleski C. Otherworld Journeys. Accounts of Near-Death Experience in Medieval and Modern Times. Oxford University Press, Oxford, New York 1987. S. 29.. Modernere Topoi sind Zäune, Schluchten, Tore oder Nebel.

Uns ist kein Fall bekannt, in welchem ein Überschreiten dieser Grenze stattgefunden hat. Manche Erfahrende entschliessen sich aufgrund ihrer Liebe zu den zurückgebliebenen Angehörigen oder des besonderen Verantwortungsgefühls gegenüber den eigenen Kindern zur Rückkehr. Anderen wird erklärt, sie hätten auf Erden noch eine Aufgabe zu erfüllen oder ihre Zeit sei noch nicht gekommen.  Wiederum andere werden ohne Vorwarnung “zurückgeschickt” oder “zurückgezogen”. In einer von Papst Gregor dem Grossen überlieferten, erschreckenden NTE des 6. Jahrhunderts[2] Zaleski C. Otherworld Journeys. Accounts of Near-Death Experience in Medieval and Modern Times. Oxford University Press, Oxford, New York 1987. S. 29. sowie in mehreren, ebenfalls eher negativen NTE’s aus Indien, wurde sogar “Verwechslung” mit einer anderen Person als Grund der Rückkehr in das Leben angegeben.

Referenzen

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1, 2 Zaleski C. Otherworld Journeys. Accounts of Near-Death Experience in Medieval and Modern Times. Oxford University Press, Oxford, New York 1987. S. 29.