Es ist anzunehmen, dass zumindest gewisse Aspekte einer Todesnäheerfahrung von der Persönlichkeit und Biografie der betroffenen Person geprägt sind. Es lassen sich jedoch absolut keine Prognosen bezüglich möglichen Inhaltes einer eins zu erlebenden NTE stellen. Viele Nahtoderfahrungen widersprechen diametral den Erwartungen und manchmal auch dem Gemütszustand bei Beginn der NTE.

Im deutschen Sprachgebrauch gibt es bisher keine feste Bezeichnung zur Unterscheidung von angenehmen und unangenehmen Nahtoderfahrungen. In Anlehnung an die englischsprachige Terminologie, welche zwischen “blissful” und “distressing” Near-Death Experiences unterscheidet, werden hier die Begriffe “glückselig” oder „beglückend“ in Abgrenzung zu den “erschreckenden” Nahtoderfahrungen verwendet. Bezüglich Verteilung von beglückenden und erschreckenden NTE’s gibt es keine gesicherten Daten. Erschreckende Todesnäheerfahrungen können zudem in beglückende übergehen oder umgekehrt. Die Mehrheit der Nahtoderfahrungen jedoch scheint positiv auszufallen, viele davon sogar ausserordentlich beglückend.

Glückselige Nahtoderfahrungen zeichnen sich beispielsweise durch folgende Aspekte aus:

  • Friedvolle, äusserst beglückende Empfindung. Dieses Glücksempfinden verdankt man einer beseligenden Grundschwingung, einer allumfassenden Liebe, die einer hell leuchtenden Quelle oder einem hellen Wesen entströmt. Das Glück kann auch während einer ausserkörperlichen Erfahrung oder in der Folge beim Übertreten in einem dunklen Raum empfunden werden;
  • wohlwollender, von Liebe getragener Lebensrückblick, der die seelischen Wunden vergangener Erfahrungen heilt und beglückende Kraft vermittelt, das Leben in Zukunft einfacher und friedvoller zu gestalten;
  • Begegnung mit geliebten, bereits verstorbenen Menschen;
  • Erfahrung von wunderbaren Landschaften oder fantastischen Szenerien, die durch ihre Schönheit überwältigend und beglückend sind;
  • beglückende Erfahrung eines überaus klaren Denkens oder eines überwältigenden Wissens, das Antworten auf alle Fragen liefert.

Eng mit diesen positiven Erfahrungen verknüpft ist der innige Wunsch, in dieser Umgebung verbleiben zu können oder zumindest nach Erfüllung der eigenen der irdischen Aufgabe wieder dorthin zurückkehren zu können. Alternative) Beglückende NTE haben zur Folge, dass keine Angst mehr vor dem Tode besteht oder dass diese zumindest stark reduziert wird.

So paradox dies klingen mag, aber beglückenden NTE’s sind oft Auslöser von Depressionen, nicht mit Unrecht bezeichnen sie Betroffene als traumatisch. Das Trauma beruht nicht in der Erfahrung selbst, sondern in der nachfolgenden Konfrontation mit der dagegen banal erscheinenden, nicht selten feindlichen irdischen Welt. Viele Menschen haben Probleme, sich im Alltag zurecht zu finden und in die sozialen Beziehungen zu reintegrieren. Die bis anhin vertraute Umgebung und die zurückliegenden Lebensjahre erscheinen im Vergleich zur durchgemachten Erfahrung unerfreulich und unharmonisch. Das Ausmass der Erfahrung oder die Konsequenzen, die daraus gezogen werden, können schlichtweg überfordern. Zudem fühlen die Betroffenen sich oft missverstanden und allein gelassen mit ihrer Erfahrung. Beziehungskrisen sind eine häufige Folge dieser Problematik. Die Krise kann sogar zu Suizidversuchen oder zum Suizid führen. Mehr zu dieser Problematik finden Sie auf der Seite Nachwirkungen von NTE’s.