Nahtoderfahrungen und Traum weisen gewisse Parallelen auf: Intensive, teilweise fantastische Szenerien, wortlose Kommunikation, das Gefühl der Zeitlosigkeit, episodische Sprunghaftigkeit der Trauminhalte oder auch die Unmöglichkeit, zu sterben (So gut wie jeder kennt aus eigenen Träumen die Situation der Todesgefahr oder das Sterben anderer, im Traum vorkommender Personen. Das Durchleben des eigenen Todes scheint in Träumen so gut wie nie vorzukommen). Diese Elemente sprechen für eine Verwandtschaft von Traum und Nahtoderfahrung.

Allerdings gibt es zwischen Traum und NTE auch bedeutsame Unterschiede:

  1. Menschen mit einer NTE weisen mit Nachdruck darauf hin, dass sie zwischen einer NTE und einem Traum klar unterscheiden können. Erstere sei viel intensiver und realer.
  2. Folglich führen Träume auch nicht zu vergleichbaren Nachwirkungen wie NTE’s.
  3. Bei einem Zusammenbruch des Kreislaufs, eines der häufigsten Ursachen von NTE’s, werden die im EEG [1]EEG: Das Elektroenzephalogramm ist eine Technik zur Messung der Hirnströme durch Aufzeichnung der Spannungsschwankungen an der Kopfoberfläche. gemachten Ableitungen der Hirnrinde innert zehn Sekunden flach. Es fehlt also eine Aktivität in den Regionen, die bekanntermassen mit dem Träumen assoziiert sind. Denn im Schlaf zeigen die kortikalen Hirnstrukturen charakteristische Wellenmuster in den elektrischen Ableitungen (EEG). Man kann sogar problemlos zwischen traumintensiven und traumarmen Schlafphasen unterscheiden. Die Hirnareale, die für das Träumen verantwortlich scheinen, sind bei sehr vielen NTEs respektive alle, die mit einem mehr als 30 Sekunden dauernden Herzstillstand und damit Nullinien-EEG ausgeschaltet.

Referenzen

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1 EEG: Das Elektroenzephalogramm ist eine Technik zur Messung der Hirnströme durch Aufzeichnung der Spannungsschwankungen an der Kopfoberfläche.