Die Bezifferung erschreckender NTE’s ist schwierig. Wenn bereits Menschen nach glückseligen Nahtoderfahrungen Mühe bekunden, in der Öffentlichkeit über ihre Erlebnisse zu berichten, ist dies bei traumatisierenden Erfahrungen um ein Vielfaches schwieriger, da die Betroffenen zusätzlich mit Schuldgefühlen und posttraumatischen Reaktivierungserlebnissen kämpfen müssen. Man kann also von einer mehr oder weniger grossen Dunkelziffer ausgehen. In einer 1997 durchgeführten Untersuchung in Ost- und Westdeutschland hatten 82 (4%) aus einem Kollektiv von 2044 Personen eine NTE. Von diesen 82 Personen berichteten 60% aus der ostdeutschen Gruppe von einem „schrecklichen Gefühl“ (gegenüber 28,6% in Westdeutschland) und 10% von einer „Welt böser Mächte“ (16% in Westdeutschland).[1]I. Schmid, H. Knoblauch, B. Schnettler, Todesnäheerfahrungen in Ost- und Westdeutschland. Eine empirische Untersuchung, in: H. Knoblauch, H-G. Soeffner, Todesnähe, Interdisziplinäre Zugänge zu … Continue reading Zwei in den USA durchgeführte grössere Studien beziffern die qualvollen Erfahrungen zwischen 17-18%. Schätzungen weiterer Studien variieren zwischen 1-30%. In den vier prospektiven Studien, in welchen in verschiedenen Spitälern alle Patienten mit Herzstillstand möglichst früh nach dem medizinischen Ereignis interviewt wurden, fand sich bei insgesamt über 500 Betroffenen keine erschreckende NTE. [2]Parnia, S., Waller, D. G., Yeates, R., & Fenwick, P. (2001). „A qualitative and quantitative study of the incidence, features and aetiology of near death experiences in cardiac arrest … Continue reading[3]Sabom, M. (1982). Recollections of Death: A Medical Investigation. New York: Simon & Schuster.[4]Schwaninger, J., Eisenberg, P. R., , Schechtman, K. B., & Weiss, A. N. (2002). „A prospective analysis of near-death experiences in cardiac arrest patients „. Journal of Near-Death … Continue reading[5]van Lommel, P., van Wees, R., Meyers, V., & Elfferich, I. (2001). „Near-Death Experience in Survivors of Cardiac Arrest: A Prospective Study in the Netherlands „. The Lancet 358, pp. … Continue reading

Referenzen

Referenzen
1 I. Schmid, H. Knoblauch, B. Schnettler, Todesnäheerfahrungen in Ost- und Westdeutschland. Eine empirische Untersuchung, in: H. Knoblauch, H-G. Soeffner, Todesnähe, Interdisziplinäre Zugänge zu einem aussergewöhnlichen Phänomen, S. 227-230
2 Parnia, S., Waller, D. G., Yeates, R., & Fenwick, P. (2001). „A qualitative and quantitative study of the incidence, features and aetiology of near death experiences in cardiac arrest survivors.“ Resuscitation 48, pp. 149-156.
3 Sabom, M. (1982). Recollections of Death: A Medical Investigation. New York: Simon & Schuster.
4 Schwaninger, J., Eisenberg, P. R., , Schechtman, K. B., & Weiss, A. N. (2002). „A prospective analysis of near-death experiences in cardiac arrest patients „. Journal of Near-Death Studies 20(4), pp. 215-232.
5 van Lommel, P., van Wees, R., Meyers, V., & Elfferich, I. (2001). „Near-Death Experience in Survivors of Cardiac Arrest: A Prospective Study in the Netherlands „. The Lancet 358, pp. 2039-2045.