Grundsätzlich gehen die meisten Wissenschaftler davon aus, dass sich NTE’s auf biopsychologischer Ebene abspielen. Entsprechend der Vorstellung, dass jede menschliche Erfahrung letztendlich auf dem Gehirn basiert, müssen auch die während einer NTE gemachten Erfahrungen hirnphysiologisch fassbar und bei richtigen Voraussetzungen reproduzierbar sein. Gleichzeitig sollen die psychischen Aspekte von NTE‘s entweder rein psychologisch, beispielsweise durch Projektionen von Wunschvorstellungen oder Ängsten oder ebenfalls genetisch oder hirnstrukturell erklärt werden können.
Die wichtigsten biopsychologischen Erklärungen sehen als Ursache von NTE’s folgende Möglichkeiten:
- Sauerstoffmangel respektive Kohlendioxidanstieg
- EEG Veränderungen nach Herzstillstand als Spiegel einer NTE?
- Temporallappenepilepsie
- Verändertes Gleichgewicht körpereigener Botenstoffe
- Medikamentenwirkung
- Tunnelerlebnis als Netzhautreaktion auf Blutarmut
- Traumähnliche Gehirnaktivität
- Veränderter Bewusstseinszustand in Sinne einer Psychose oder eines Delirs
- Rekonstruktionsmodell
- Psychologischer Schutzmechanismus vor der unerträglichen Konfrontation mit dem eigenen Tod
- Spiegel der kulturellen und individuellen Glaubensvorstellungen
Bisher konnte keine der wissenschaftlichen Erklärungsversuche alle Aspekte von NTE’s erklären.[1] Facco E, Agrillo C. Near-death experiences between science and prejudice. Frontiers in Human Neuroscience 6, Art. 209, Juli 2012, S. 1-7. Auch war es bisher nicht möglich, alle Merkmale von NTE’s künstlich auszulösen. Während gewisse Thesen relevante Antworten liefern und auch mehrere Aspekte von NTE’s erklären können, sind andere durch ihre sehr beschränkte Erklärungskraft weniger hilfreich oder nicht (mehr) haltbar. Durch Anklicken der einzelnen Erklärungsansätze können Sie mehr darüber erfahren.
Referenzen
↑1 | Facco E, Agrillo C. Near-death experiences between science and prejudice. Frontiers in Human Neuroscience 6, Art. 209, Juli 2012, S. 1-7. |
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